Darf man über Verstorbene lästern?

Was ist richtig, was ist falsch? Das wüssten wir manchmal alle gern. Besonders schwierig ist es, wenn es um den Umgang mit dem Tod und dem Sterben geht. Diese Themen erfordern oft grosses Fingerspitzengefühl. Denn nicht alles, was erlaubt ist, sollten wir auch tun – aus Rücksicht auf die Hinterbliebenen oder aus Respekt vor den Verstorbenen.

Person füllt mit einem Bleistift den Fragebogen "Darf man das?" aus der Ausstellung "Der Tod, radikal normal" aus.

Foto: Sarah Keller

Bei der Ausstellung Der Tod, radikal normal. Über das, was am Ende wichtig ist wollten wir von unserem Publikum erfahren, was es über solche Fragen denkt. Welches Verhalten ist toleriert oder gar erwünscht und bei welchem wird man schief angeschaut?

Beim Gang durch die Ausstellung sind unsere Besucherinnen und Besucher unterschiedlichen Fragen zum Verhalten rund um Tod und Sterben begegnet. Und wir baten sie, auf einem kurzen Fragebogen auszufüllen, was sie für richtig halten. Insgesamt haben wir so fast 3'000 Rückmeldungen erhalten.

Unterschiedliche Meinungen

Es zeigte sich ein interessantes Stimmungsbild. Bei einigen Fragen gibt es eine sehr klare Tendenz. Beispielsweise findet eine grosse Mehrheit, dass man anderen nicht vorschreiben darf, wie sie zu trauern haben. Ein Thema, das wir in der Ausstellung auch mit einem «Trauer Knigge» aufgegriffen haben.

Das Bild zeigt einen gedeckten Tisch mit einer Menükarte, die als Trauer-Knigge dient und die wichtigsten Punkte einer angemessenen Kondolenzbekundung beschreibt.

Foto: Katharina Wernli

Hingegen finden die Meisten es durchaus in Ordnung, Särge als Möbel zu verwenden.

Anderen Fragen stand unser Publikum gespaltener gegenüber: Der alten Konvention, über Verstorbene nicht zu lästern, schlossen sich nur rund 40% an. Und fast 60% der Teilnehmenden fänden es in Ordnung, per Kurznachricht zu kondolieren. Eine Frage, die sich erst seit wenigen Jahren überhaupt erst stellt.

Es wird also deutlich: Was als richtig und was als falsch gilt, bestimmen und gestalten wir alle mit – und es wandelt sich immer wieder.

Die komplette Auswertung sehen Sie hier:

 

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